koegel-dialog_ausgabe_39_februar_2019

Februar 2019 | Seite 5  d i a log KÖGEL spezialisiert – zuverlässig – effektiv INGENIEURBAU Wie man Energie aus Klärschlamm herausholt Bauvorhaben: Kläranlage Spelle – Neubau Vorklärbe- cken und Umrüstung Schlammspeicher Bauherr: Wasserverband Lingener Land Projektleiter: Dipl.-Ing. Sebastian Linnenbecker Bauleiter: Peter Günter Architekt/Ing.-Büro: Ingenieurbüro Dr. Born – Dr. Ermel GmbH Viele Gemeinden schrumpfen, doch die Gemeinde Spelle im Emsland wächst. Kehrseite der positiven Bevölkerungsent- wicklung: Die alte Kläranlage arbeitet auf Anschlag. Das Team um KÖGEL-Projektleiter Sebastian Linnenbecker schafft seit Mai Abhilfe. Die KÖGEL-Experten erweitern die Bestandsan- lage nicht nur, sie steigern auch deren Energieeffizienz. Die ganze Baumaßnahme umfasst die Lose Bautechnik, Maschi- nentechnik sowie die EMSR-Technik ( E lektrisches M essen, S teu- ern und R egeln). Sämtliche Beton- und Rohrleitungsbauarbeiten sind bereits abgeschlossen. Aktuell nimmt die KÖGEL-Mann- schaft noch Arbeiten an der Fassade sowie den Außenanlagen vor. Im nächsten Schritt sind die Ausbaugewerke für Maschinen- haus und Faulbehälter dran. In den vergangenen Monaten errichteten die KÖGEL-Experten in Spelle unter anderem eine Vorklärung mit Pumpenraum und stellten die Schlammstabilisierung von „simultan aerobe“ auf „ge- trennt anaerob“ um. Durch eine integrierte Vorklärung lässt sich im Betrieb dem Abwasser energiereicher Primärschlamm entzie- hen, der genutzt wird, Faulgas zu erzeugen. Ferner bauten die KÖGEL-Fachleute einen vorhandenen Schlammspeicher zum Faulbehälter mit integriertem Gasspeicher um. Dort wird der Primärschlamm aus der Vorklärung mit dem Überschussschlamm aus der Schlammein- dickung ohne Sauerstoff, also anaerob, vergoren. „Das vorhandene Schlammspeicherbecken 2 haben wir so umgebaut, dass es als Fau- lung betrieben werden kann. Das Becken bekam eine Faulraumheizung und einen Tragluftfolienspeicher. Außerdem musste die Behältersohle betontechnisch ertüch- tigt und die Fassade gedämmt werden“, berichtet Sebastian Linnenbecker. Um die erforderliche Technik für Gasaufbereitung, Blockheizkraftwerk sowie Schlamment- wässerung unterzubringen, errichtete die KÖGEL-Mannschaft östlich der neuen Faulung ein Maschinenhaus zum Teil in Ortbeton- und zum Teil Stahlbauweise. Für die neuen Schlamm-, Faulgas- und Abwassertransportwe- ge erstellten die KÖGEL-Fachleute im Boden mehrere Rohr- leitungstrassen. Außerdem haben wir Kabelwege und Kabel- leerrohrsystem ausgebaut und Versorgungsleitungen zu den Gebäuden verlegt“, erläutert KÖGEL-Projektleiter Sebastian Lin- nenbecker. Rein in die Natur – raus aus der Betonrinne Weitere Bauvorhaben Kläranlage Hildesheim – Neubau Schlammentwässerung Mittleres Paderquellgebiet 3. BA Inselspitze PAK-Anlage Kläranlage Herford Kläranlage Spelle Kläranlage Greven 4. Reinigungsstufe Kläranlage Cloppenburg GAK-Filtration Kläranlage Harsewinkel Bauvorhaben: Mittleres Paderquellgebiet, 3. Bauabschnitt Inselspitze Bauherr: Stadt Paderborn Projektleiter: Dipl.-Ing. Ralph Begemann Bauleiter: Wladimir Friesen Architekt/Ing.-Büro: WES GmbH LandschaftsArchitektur Sie gilt als der kürzeste Fluss dieser Größe in der Bundesrepublik: Bis zu ihrer Mündung in die Lippe beim Stadtteil Schloß Neuhaus ist die Pader nur rund vier Kilometer lang. Ihr Quellgebiet mit etwa 200 Einzelquellen ist trotz der direkten Nähe zur städtisch gepräg- ten Kulturlandschaft Paderborns naturnah. Apropos Natur: Das mittlere Paderquellgebiet mit seinen innerstädtischen Quellen und Flus- släufen wird seit einiger Zeit aufwendig rena- turiert und zugleich als Naherholungsgebiet mit neuen Aussichtsmöglichkeiten und einer verbesserten Wegeführung erschlossen. Das gilt auch für die Maspernpader, deren Quelle etwas abseits der anderen Paderquellen in der Nähe des historischen Stadtwalls liegt. An der Neugestaltung des Paderquellgebiets auf einer Länge von rund 150 Metern wirkt das KÖGEL-Team seit Mitte Juli vergangenen Jahres im dritten Bauabschnitt mit. Der Fluss wurde aus seiner alten Betonrinne befreit und darf nun wieder durch ein naturnah gestaltetes Bett mit Gesteinsmaterialien aus lokalen Stein- brüchen fließen. „Die Arbeiten am Gewässer mussten aufgrund der Fließgeschwindigkeiten teilweise angepasst werden“, berichtet KÖGEL- Projektleiter Ralph Begemann rückblickend. Inzwischen sind der neue asphaltierte Geh- und Radweg entlang des Gewässers sowie alle Brücken fertiggestellt. Nur die Brückengelän- der fehlen noch. Auch die aufwendigen Land- schafts- und Pflanzarbeiten sind fertig und die alten Bruchsteinmauern wiederhergestellt. „Aufgrund der beengten Platzverhältnisse nehmen wir die Restarbeiten in enger Zusam- menarbeit mit den anderen Losen vor. Die An- lieferung von Materialien etwa erfolgt ‚just-in- time‘“, berichtet Ralph Begemann.

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