Kögel DIALOG 42

Februar 2020 | Seite 5  D I A LOG KÖGEL SPEZIALISIERT – ZUVERLÄSSIG – EFFEKTIV INGENIEURBAU Bauvorhaben: Regenrückhaltebecken mit MID-Schacht, Kiebitzstraße Herford Bauherr: Immobilien- und Abwasserbetrieb Herford Projektleiter: Dipl.-Ing. Joachim Sosnowski Bauleiter: Bogdan Gurowski Die Kiebitzstraße in Herford ist oberhalb der Einmün- dung in die Füllenbruchstraße seit Ende Oktober gesperrt. Grund: Im Auftrag des Immobilien- und Abwasserbetriebs der Stadt Herford baut das KÖGEL-Team ein Regenrück- haltebecken samt zugehörigem Schachtbauwerk. „Das circa 20 Meter lange, 16 Meter breite und 2,50 Meter tiefe Regenrückhaltebecken in Stahlbetonbauweise entlas- tet als sogenannter Retentionsraum das Mischwasserkanal- systems, insbesondere bei Starkregenereignissen“, erläutert KÖGEL-ProjektleiterJoachimSosnowski. „Das Schachtbauwerk ( L xBxH= 10x5x3,50 Meter) ist mit seiner technischen Ausstattung zur Steuerung und zum Betrieb des Regen- rückhaltebeckens erforderlich.“ Die Leistungen der KÖGEL-Experten sind Tiefbau und Spezialtiefbauarbeiten, Stahlbetonbau, Kanalbau sowie Ober- flächenarbeiten. „Die Tiefbau und Spezialtiefbauarbeiten sind abgeschlossen, der Mess- und Schieberschacht ist fertig und die Sohle des Regenrückhaltebeckens betoniert, sodass wir jetzt mit der Betonage der Wandabschnitte in beginnen konnten“, berichtet Joachim Sosnowski zum derzeitigen Stand der Dinge. „Parallel zu den Betonarbeiten machen wir uns an den Kanalbau und die Erstellung der verbundenen Betonrohrleitung zum Bestandskanal.“ Die KÖGEL-Experten statten zudem das Regenrück- haltebecken und den Mess- und Schieberschacht mit den erforderlichen Antrieben und Armaturen ebenso aus wie mit der erforderlichen Messtechnik zur Steuerung und zum Betrieb. Der Platz auf dieser innerstädtischen Baustelle ist sehr beengt, daher können Baustoffe hier nicht gelagert wer- den. „Wir müssen das Material ‚just in time‘ abrufen. Doch das klappt dank unserer ausgeklügelten Logistik wunderbar.“ „Eine Herausforderung waren indes die Spezialtiefbauarbeiten wegen der eher schwierigen Baugrund- und Grundwasser- verhältnisse“, gesteht der Fachmann. „Doch mit dem richtigen Geräteeinsatz und dem nötigen Tatendrang konnten wir auch diese Herausforderung gut und schnell meistern.“ Was sich hier so locker-flockig liest, war echte Knochenarbeit: Für das Regenrückhaltebecken und den Mess- und Schieber- schacht mussten die bis sechs Meter tiefen Baugruben gespundet und die Spundwand in den felsigen Untergrund eingebunden werden. „Für die erforderlichen Rückveran- kerungen haben wir bis zu 17 Meter lange Ankerpfähle verwendet“, erläutert Sosnowski. Was Kohle mit sauberem Wasser zu tun hat WEITERE BAUVORHABEN PAK-Anlage, Kläranlage Herford Regenrückhaltebecken – Teutoburger Straße, Bielefeld Klärwerk Hannover-Herrenhausen – Erneuerung Schlammbehandlung Kläranlage Minden-Leteln – Optimierung der Primärschlammeindickung Tönnies – Eindickhalle und Schlammspeicher, Rheda-Wiedenbrück Kläranlage Rheda-Wiedenbrück – Elimination von Mikroschadstoffen aus dem Ablaufwasser Regenrückhaltebecken – Kiebitzstraße, Herford Bauvorhaben: PAK-Anlage zur Spurenstoff- elimination, Kläranlage Herford Bauherr: Herforder Abwasser GmbH Projektleiter: Dipl.-Ing. Ralph Begemann Bauleiter: Wladimir Friesen Architekt/Planungsbüro: Pöyry Deutschland GmbH An der Goebenstraße betreibt die Herforder Abwasser GmbH eine 1994 nach dem Prinzip der biologischen Filtration errichtete Kläranlage. Vorfluter ist die Werre. Nach EU-Wasserrahmenrichtlinie gibt es neue Auflagen. Mit Verlängerung der wasserrechtlichen Einleiterlaubnis Mitte 2017 wurde der Betreiber zum Bau einer vierten Reinigungsstufe aufgefordert. Kurzum: Eine Anlage zur Elimination von Mikroschadstoffen muss her. Und hier kommen die Fachleute von KÖGEL ins Spiel. Baustart war im August. „Die Gesamtmaßnahme teilt sich in drei Baubereiche, zum Teil mit weiteren Ertüchtigungsmaßnahmen“, berichtet KÖGEL-Projektleiter Ralph Begemann. „Baubereich 1 befindet sich auf der ‚neuen‘ Seite der Kläranlage westlich der Goeben- straße. Das Teilprojekt umfasst die Entkernung und den Um- bau der ehemaligen Actiflo-Becken zu Misch- und Ausgleichs- becken. Weiterhin wird das neue Zulaufpumpwerk unterhalb dieser Misch- und Ausgleichsbecken errichtet, welches das Abwasser per Druckrohrleitung DN 600 zur vierten Reini- gungsstufe in die neue Leichtbauhalle auf der ‚alten‘ Anlagen- seite östlich der Goebenstraße fördert“, so Begemann. „Dieser Baubereich betrifft im Anschluss auch den Verlauf der neu zu errichtenden Rohrleitungen für den Betrieb der vierten Reinigungsstufe. Die oberirdisch verlaufenden Rohrleitun- gen werden in Edelstahl ausgeführt, die erdverlegten in Kunststoff.“ Baubereich 2 sieht die oben erwähnte Errichtung einer Leichtbauhalle vor. Hierin wird die Maschinen- sowie die Elektrische Mess-, Steuer- und Regelungstechnik (ESMR) der vierten Reinigungsstufe (Kontaktbecken, Actiflo, Filtration) untergebracht. „Im Wesentlichen besteht die Halle aus einem flach gegründeten Stahlbetonfundament und darauf aufge- sattelten, mit PE-Platten ausgekleideten Stahlbetonbehältern. Die Halle selbst ist ein Stahlgerüst mit einer Dachbinderkon- struktion, die mit Sandwich-Wandelementen verkleidet wird“, erläutert der KÖGEL-Projektleiter. Ein vorgelagertes Versor- gungsgebäude beherberge später die Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik sowie die komplette EMSR-Technik. Ferner werden hier spezielle Chemikalien gelagert. Baubereich 3 ist das Pulveraktivkohle-(PAK-)Silo, das im Außenbereich hinter der Leichtbauhalle aufgestellt wird. „Die Abstandsflächen gemäß Explosionsschutzdokument wurden eingehalten. Unterhalb des Silos ist die vollständige Technik zum Verwiegen und Anmischen der PAK enthalten“, führt Ralph Begemann aus. „Die angemischte Kohle wird dann über Rohrleitungen und einen Medienkanal in die Leichtbauhalle gefördert. Die Steuerung der PAK-Anlage sind in der Leicht- bauhalle untergebracht. Bisher konnte der Unterbau des PAK-Silos erstellt werden und die Bodenplatte der Leichtbau- halle.“ Aktuell werden die Becken in der Halle erstellt und das Versorgungsgebäude. Mitte 2020 wird der Stahlbau erfolgen und die Fassade und das Dach fertiggestellt. Der Umbau des alten Actiflo und die Außenanlagen werden zum Herbst 2020 begonnen. Die Arbeiten werden voraussichtlich im Dezember abgeschlossen sein. Mit dem nötigen Tatendrang und der richtigen Ausrüstung

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