Kögel DIALOG 50

Seite 5 | Oktober 2022 DIALOG KÖGEL SPEZIALISIERT – ZUVERLÄSSIG – EFFEKTIV INGENIEURBAU Die oben erwähnte Abdeckung besteht aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK). Sie hat viele kleine Öffnungen, durch die man von einem Laufsteg aus hineinsehen beziehungsweise das Becken bei Entleerung betreten kann. „Wichtig ist, dass die Abdeckung richtig abschließt. Wir mussten daher auch alle Wandkronen aufwendig verkleiden. Das gleiche gilt für die Anbauteile. Leitern, Schieber, Rührwerke – alles ist so installiert, befestigt und versiegelt, dass sich das Schmutzwasser wirklich nirgendwo einen Weg bahnen kann.“ Das Pumpwerk – schlüsselfertig einschließlich Fliesenarbeiten, Dach und Fassade – war ebenfalls Teil des Auftrags. Wie die Beckenabdeckung ist es dreifarbig in Blau- und den beiden Grautönen des Bauherrn ausgeführt. So passt auch alles optisch schön zusammen. WEITERE BAUVORHABEN Neubau Hochbehälter Harderberg, Georgsmarienhütte Pufferbecken – Bautechnik, Schloß Holte-Stukenbrock Kläranlage Langenhagen Neubau Faulbehälter und Maschinenhaus, Hildesheim Zulauf-Pumpwerk, Hildesheim Zentralklärwerk Coesfeld RÜB und Trennwerk, Preußisch Oldendorf Kläranlage Rahden BIOCOS-Becken, Lengede Kläranlage Borgholzhausen Kläranlage Lohne-Rießel Bauvorhaben: Zentralkläranlage Peine Bauherr: Stadtentwässerung Peine Projektleitung: Dipl. Ing. Sebastian Linnenbecker Polier: Peter Günter Baustart war im November 2020. Unter anderem in der Herbstausgabe 2021 unseres KÖGEL Dialogs haben wir schon einmal über die Zentralkläranlage in Peine berichtet. Nun konnte dieses technisch anspruchsvolle Bauvorhaben termingerecht abgeschlossen werden. Das KÖGEL Team hat das großen Vorklär- und Mehrzweckbecken erstellt und komplett mit Polyethylen (PE) ausgekleidet. Den Grund für diese Maßnahme erklärt KÖGEL Projektleiter Sebastian Linnenbecker: „Die Kläranlage steht mitten in der Ortschaft Vöhrum. Um die Geruchsbelastung möglichst gering zu halten, muss das Becken abgedeckt sein. Das ankommende Abwasser ist also nicht belüftet, weshalb Gase entstehen können. Und diese wiederum können auf längere Sicht den Beton angreifen, weshalb wir das komplette Becken mit Kunststoff ausgekleidet haben.“ Wie ein Schwimmbad sieht das Klärbecken dennoch nicht aus. Die PE-Platten, welche auf der Rückseite mit Noppen ausgeführt sind, wurden nicht wie Fliesen auf die Wand geklebt, sondern in die Schalung eingesetzt und einbetoniert. „Auf dem Betonboden des Beckens mussten sie umfangreich eingepegelt und jede Naht verschweißt werden. Kein Wasser darf zwischen PE-Platte und Beton gelangen, ansonsten würden sie aufschwimmen beziehungsweise von den Wänden abplatzen“, erläutert Sebastian Linnenbecker weiter. Große Investition in die Abwasserreinigung Bauvorhaben: Kläranlage Werther Bauherr: Stadt Werther (Westf.) Bauherrenvertretung: Ingenieurbüro Bockermann Fritze IngenieurConsult GmbH Projektleitung: B. Eng. Björn Ostermann, Dipl. Ing. Horst Haake Polier: Peter Hübert Will man dieses Bauvorhaben in knappen Worten beschreiben, muss man sagen: Aus zwei mach eins. Aber was steckt dahinter? Um das zu erläutern, benötigen wir ein paar mehr Worte. Seit Sommer vergangenen Jahres ist der KÖGEL Ingenieurbau damit beschäftigt, die Kläranlage Schwarzbach in Werther (Westf.) zu modernisieren und zu einer Zentralkläranlage umzubauen. Aktuell ist dort eine weitere Anlage in Betrieb, die Kläranlage Warmenau. Noch. „Die Kläranlage Warmenau wird zu einem Pumpwerk mit Vorbehandlung zurückgebaut und das dort anfallende Wasser wird zur neu entstehenden Zentralkläranlage gepumpt“, erläutert KÖGEL Projektleiter Björn Ostermann das Projekt. „Die neue Anlage in Werther mit ihren vier Reinigungsstufen und dem innovativen BIOCOS-Verfahren der Firma ZWT steht für das gesamte Stadtgebiet Werther ab Ende 2023 zur Verfügung.“ Die beiden Projekte sind nicht nur eine Investition in die Abwasserreinigung, sondern auch in die Zukunft. „Für eine Stadt unserer Größenordnung keine Selbstverständlichkeit“, hebt die Bauherrin hervor. KÖGEL hat eine Arbeitsgemeinschaft (Arge) mit der ZWT gegründet und führt den Bauauftrag zur kompletten schlüsselfertigen Erstellung gemeinsam mit dem Arge-Partner inklusive der Planung durch. Das Besondere: Mit Hilfe des patentierten BIOCOS-Verfahrens kann die Anlage im Betrieb bis zu 30 Prozent Energie einsparen. Das Verfahren nutzt neben innovativer Steuerungstechnik einen weitgehend freien Durchlauf durch die Anlage und stellt mit der modernisierten mechanischen Reinigung die zweite und dritte Reinigungsstufe auf neuster Technik dar. Die vierte Reinigungsstufe, die neben Arzneimittelrückständen auch Mikroplastik zurückhält, rundet das Gesamtprojekt ab. „Diesen Sommer ging pünktlich der erste Teil der neuen Kläranlage in Betrieb, welcher die komplette Altanlage bereits ersetzt“, hebt Björn Ostermann hervor. „Es zeigt sich erhebliches energetisches Einsparpotenzial und schon jetzt deutlich verbesserte Ablaufwerte.“ Die vorhandene Bausubstanz kann zurückgebaut und die weiteren Anlagenteile errichtet werden. Die gesamte Infrastruktur einschließlich eines neuen schlüsselfertigen Verwaltungsgebäudes wird baulich und nach neuesten ökologischen Gesichtspunkten erneuert. All dies geschieht im laufenden Betrieb und in enger und vertrauensvoller Abstimmung mit dem Kunden sowie dem Ingenieurbüro Bockermann Fritze IngenieurConsult aus Enger. Auf der Basis dieser guten Zusammenarbeit wurde KÖGEL nun nach einer öffentlichen Ausschreibung auch mit dem Umbau sowie dem Rückbau der Kläranlage Warmenau beauftragt, sodass alle Projektbeteiligten das gemeinsame Ziel haben, die komplette Abwasserreinigung sowie die Weiterleitung der Abwässer der Kläranlage Warmenau nach Werther an diesen beiden Standorten perfekt zu organisieren und dementsprechend umzusetzen. Die Arbeiten für diese weitere spannende Aufgabe laufen zurzeit an. Hierzu gehören auch die Verbindungsleitungen zwischen den beiden Kläranlagen mittels zwei 2,5 Kilometer langen Druckleitungen. Wie Sie riechen, riechen Sie nichts: In Vöhrum ist alles dufte

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