KÖGEL Dialog | AUSGABE 56

49 INNOVATION UND ENTWICKLUNG Hybridbau beschreibt die Kombination unterschiedlicher Materialien zu einem konstruktiven Verbund. Vorrangig wird Holz mit Beton zusammengebracht. Die teilweise gegensätzlichen Eigenschaften sollen sich dabei so ergänzen, dass die positiven Merkmale der Baustoffe zur Entfaltung kommen und negative abgeschwächt werden. Bauherren schätzen die Hybridbauweise unter anderem wegen der kurzen, größtenteils witterungsunabhängigen Bauzeit sowie hoher Oberflächenqualitäten und Maßhaltigkeit. Diese Aspekte stehen in engem Zusammenhang mit der Vorfertigung der Bauelemente. Für den Hybridbau sprechen außerdem die gute Raumluftqualität, ein hoher visueller und thermischer Komfort sowie die Verwendung schadstoffarmer beziehungsweise -freier Baumaterialien. Hybridbauweise: Das Holz ist der Star Holz spielt in diesem Kontext eine besondere Rolle: So bietet der nachwachsende, natürliche Rohstoff nicht nur eine hohe Zugfestigkeit – bei relativ geringem Gewicht –, sondern ersetzt mineralische Baustoffe und Stahl. Zudem wird in Holz innerhalb der Nutzungsphase Kohlenstoff gespeichert, der während des Wachstums der Bäume durch Umwandlung von Kohlenstoffdioxid im Holz eingelagert wurde. Aufgrund dieser Eigenschaften zahlen hybride Materialien auf den Klimaschutz ein. Eine Referenz für die Hybridbauweise entsteht aktuell in Bielefeld. Der KÖGEL Hochbau realisiert im Stadtteil Schildesche den Neubau der Martin-Niemöller-GesamtNEUE BAUWEISE HYBRIDBAU schule. Dort arbeitet das Team mit einem regionalen Holzhersteller zusammen. Dieser liefert die Balken, die als Querträger verbaut werden. Der Rest der Gebäudestruktur und tragende Säulen werden aus Beton gegossen. Start der Baumaßnahmen für den KÖGEL Hochbau war im März. Innovative Leichtbauweise Bei diesem Bauvorhaben kommt außerdem die Unidome- Technologie zum Einsatz. Das Unternehmen Unidome aus Eltville am Rhein hat diese effiziente Leichtbauweise entwickelt, bei der in Gebäudedecken und Bodenplatten Hohlkörper aus recyceltem Polypropylen statt Beton eingesetzt werden. Der Vorteil: Diese Bauweise spart CO2 ein und ist besonders ressourcenschonend, da bei gleichbleibenden Baueigenschaften bis zu 40 Prozent weniger Beton verwendet werden muss. Mit diesem, wie auch anderen Bauprojekten, erweitert KÖGEL seine Kompetenzen in den Bereichen Hybridbauweise und nachhaltiges Bauen gemäß den Richtlinien der DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) und stellt sich noch breiter und zukunftsfähiger auf. Hybridbauweise kombiniert die Stärken des Materials Holz in Form von Nachhaltigkeit und Tragfähigkeit mit den statischen Vorzügen des Betons. Beim Neubau der Martin-Niemöller-Gesamtschule setzt die Stadt Bielefeld auf nachhaltiges Bauen mit hybriden Bausto en und Leichtbauweise.

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