Kögel Dialog 36 / Februar 2018

Februar 2018 | Seite 11  D I A LOG KÖGEL GEMEINSAM – SICHER – STARK ALLGEMEIN © Photographee.eu – stock.adobe.com Warum Fehler dazu da sind, gemacht zu werden Hand aufs Herz: Jeder macht Fheler. Par- don, Fehler. Das passiert nun mal, denn das ist menschlich. Wichtig ist nur, was wir daraus machen, und wie wir damit umgehen. Das gilt fürs Private ebenso, wie für den Beruf. Eine weniger gute Idee ist es, Fehler zu verschweigen, unter den Teppich zu kehren oder sonst wie zu ver- tuschen. Damit dies nicht geschieht, bedarf es im (Ar- beits-)Umfeld einer entsprechenden Feh- lerkultur: Man muss seinem Vorgesetzten, Kollegen oder der Familie Fehler „beichten“ dürfen, ohne negative Folgen fürchten zu müssen. Diesen Weg der Transparenz will KÖGEL jetzt noch stärker beschreiten und die Ein- stellung gegenüber Fehlern noch stärker hinterfragen. Fehlern wohnt nämlich immer etwas Positives inne, denn aus ihnen wer- den wir klüger und entwickeln uns weiter. Fehler zeigen, dass etwas so eben nicht funktioniert. Nur müssen wir darüber spre- chen und lernen wie es künftig besser geht. Daraus kann im Team ein entscheidender Wettbewerbsvorteil entstehen, der ein Un- ternehmen zukunftsfähig macht. Oder, wie es dieser Tage im Brief an die KÖGEL-Mitarbeiter stand: „Wer souverän mit Fehlern umgeht, den Mut hat, zu Feh- lern zu stehen, verdient unseren Respekt.“ Und wo wären vergleichsweise junge Tech- nologien wie die Luftfahrt heute, wenn nicht vor gut 100 Jahren unzählige Konstrukteure weltweit zigtausende unterschiedliche Flug- zeugtypen entwickelt hätten, von denen sich die meisten schon bald als Fehlkonstruktio- nen erwiesen? Aus vielen Fehlschlägen kris- tallisierte sich schließlich das Optimum her- aus. Und so will es auch KÖGEL halten und jeden Tag noch ein bisschen besser werden. Miteinander arbeiten und voneinander lernen Theorie ist die eine Seite der Medaille, Praxis die andere. Gehen beide miteinander Hand in Hand, er- geben sich Synergien, die Lehrende, Lernende und Unternehmen zum gemeinsamen Vorteil gereichen. Wir sprachen mit Prof. Dr.-Ing. Oliver Nister vom Campus Minden, Fachhochschule Bielefeld. HERR PROFESSOR NISTER, WIE IST DER KONTAKT ZU KÖGEL ENTSTANDEN? Als ich 2010 die Professur „Projektmanagement der Bauausführung“ in Minden angenommen habe, be- stand bereits eine langjährige Kooperation zwischen dem damaligen Fachbereich Architektur und Bauinge- nieurwesen der FH Bielefeld und KÖGEL. Einige Ab- solventen des Studiengangs Bauingenieurwesen sind schon seit vielen Jahren für das Unternehmen tätig. IN WELCHEN BEREICHEN ARBEITEN SIE HAUPT- SÄCHLICH ZUSAMMEN? Aktuell kooperiere ich mit KÖGEL in vier Bereichen. Zunächst stellt KÖGEL regelmäßig Praktikantenplät- ze für Studierende der Studiengänge „Projektma- nagement Bau“ und „Bauingenieurwesen“ zur Ver- fügung. Ferner habe ich in den letzten Jahren einige Abschlussarbeiten zu Themen Ihres Unternehmens betreut. In jüngster Vergangenheit waren dies zum Beispiel die Entwicklung eines Nutzungskonzeptes für die Bahnhofskaserne in Minden sowie die baubetrieb- liche Bewertung der Gründungsarbeiten ihrer Bau- stelle am Kaiser Wilhelm Denkmal. Weiterhin bietet KÖGEL den Studierenden durch die Möglichkeit von Baustellenbesichtigungen und Gastvorträgen an der Fachhochschule interessante und motivierende Ein- blicke in die Baupraxis. WELCHE VORTEILE SEHEN SIE IN DIESER KOOPE- RATION? Zunächst ermöglicht mir die Kooperation Studierende schon während des Studiums an die Baupraxis heran- zuführen. Ich stelle immer wieder fest, dass Themen, die einen unmittelbaren Bezug zur Praxis haben, von den Studierenden sehr motiviert bearbeitet werden. Für die Studierenden bieten die Praxisphasen eine erste berufspraktische Orientierung. Ferner bietet sich für KÖGEL die Möglichkeit im Rahmen dieser Praxisphasen und auch während der gemeinsamen Bearbeitung von Abschlussarbeiten potentielle neue Mitarbeiter kennenzulernen und für das Unterneh- men zu begeistern. WAS WÜNSCHEN SIE SICH WEITERHIN VON DER ZUSAMMENARBEIT? Es würde mich freuen, wenn die Kooperation wei- terhin die Basis bildet, geeignete Nachwuchsingeni- eurinnen und Nachwuchsingenieure in Kontakt mit KÖGEL zu bringen und aus diesem Kontakt dann ein dauerhaftes und für beide Seiten zufriedenstellendes Arbeitsverhältnis wird. Lebenskrise? Auf die richtige Unterstützung kommt es an! Schicksalsschläge treffen einen meist aus heiterem Himmel. Dazu zählen schlechte Nachrichten, die die eigene Gesundheit oder die eines nahen Angehörigen oder Freundes angehen ebenso wie Unglücke oder Schlimmeres. Daraus können schwe- re persönliche Krisen resultieren, die sich auch auf das Berufsleben auswirken. Die Betroffen fühlen sich in ihrer Leistungsfä- higkeit stark eingeschränkt oder schlep- pen sich krank zur Arbeit. Somit sind auch die Arbeitgeber betroffen, und es ist an ihnen, sich auf diese verän- derte Situation einzustellen. Das fängt bei Verständnis und Rücksichtnahme sowie vertrauensvollen Gesprächen zwischen Mit- arbeiter und Vorgesetztem an, geht weiter über flexible Arbeitszeiten, Homeoffice oder Sonderurlaub bis hin zur Vermittlung pro- fessioneller Hilfe. Für den Mitarbeiter eine andere Tätigkeit im Betrieb zu finden, kann ebenfalls dazu beitragen, den Betroffenen zu entlasten und aufzufangen. Nach Angaben des Wissenschaftlichen In- stituts der AOK (WIdO)war jeder zweite Beschäftigte (52 Prozent) in den vergange- nen fünf Jahren von mindestens einem kriti- schen Lebensereignis betroffen. Dies ist ein Ergebnis einer repräsentativen Befragung unter 2000 Beschäftigten, die im aktuellen Fehlzeiten-Report 2017 dargestellt wird. Prof. Dr.-Ing. Oliver Nister vom Campus Minden, Fachhochschule Bielefeld Näheres unter: https://www.wido.de/aktuelles/aktuell/meldungakt/artikel/ lebenskrisen-beeintraechtigen-die-berufstaetigkeit-erheblich.html © Archivist – stock.adobe.com

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