Previous Page  4 / 12 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 4 / 12 Next Page
Page Background

KÖGEL

Dialog

Februar 2017

|

Seite 4

KÖGEL 

l

Projekte Bausanierung

Schokolade vor

Gerüchen geschützt

Bauvorhaben:

Diverse Beschichtungsarbeiten

Bauherr:

August Storck KG, Halle

Projektleiter:

Musli Kelmeni

Bauleiter:

Bane Arsic

Wenn es – auch indirekt – um Nahrungs-

oder Lebensmittel geht, sind höchste Stan-

dards, entsprechendes Know-how und

Materialien mit entsprechender Zulassung

unerlässlich. Nicht ohne Grund hat Süß-

warenhersteller August Storck die KÖGEL-

Experten mit Beschichtungsarbeiten im

Werk in Halle betraut.

Im ersten Teil der Arbeiten wurde ein

Waschraumabschnitt einer anderen Nut-

zung zugeführt. Bauseits wurde die Sohle

aufgeschnitten und mit Versorgungs- und

Entwässerungsleitungen versehen. „Wir

haben die Sohle wieder begradigt und eine

wasserdichte Beschichtung mit entspre-

chender

Rutschfestigkeit

einschließlich

wasserdichten Anschlusses an den Ent­

wässerungsrinnen eingebaut“, erläutert

KÖGEL-Projektleiter Musli Kelmeni.

In einem neu geschaffenen Raum, in dem

verschieden Aromen gelagert werden, wa-

ren die Anforderungen an die Beschichtung

besonders hoch, wie Musli Kelmeni berich-

tet: „Der Boden musste chemisch beständig

gegen die verschiedensten hier gelagerten

Stoffe sein, er musste eine WHG-Zulassung

(Wasserhaushaltsgesetz) haben, elektrisch

ableitfähig sein und auch noch eine vor-

gegeben Rutschfestigkeit aufweisen. Die

Arbeiten wurden vom Tüv Nord überwacht

undmängelfrei abgenommen.“

In einigen Produktionshallen hat die Au-

gust Storck KG eine zweite Arbeitsebene

installieren lassen. Die sogenannten Bühnen

bestehen aus einem Stahlgerüst, das mit

massiven Stahlplatten oder auf Gitterrosten

gelagerten Alu-Blechen belegt ist. Diese

Konstruktion hat bauartbedingt viele Fugen.

„Aus Gründen der Nutzung und Hygiene

müssen die Bühnen fugenfrei und wasser-

dicht sein. Daher haben wir diese mit einer

vomKundenunduns gemeinsamentwickel-

ten Bodenbeschichtung versehen. Da Scho-

kolade äußerst empfindlich auf Gerüche

reagiert und diese sofort annimmt, konn-

ten die Arbeiten nur in produktionsfreien

Zeiträumen vorgenommen werden“, führt

Musli Kelmeni aus.

Ausblick auf den 15. Bausanierungstag am 2. März

Erdberührte Abdichtung von Neubauten.

Erdberührte Abdichtung von Bauwerken

imBestand. Baugrundverfestigung im Inge-

nieurbau. Das sind die drei Hauptthemen,

um die es beim 15. Bausanierungstag am

Donnerstag, 2. März, von 9 bis circa 16.30

Uhr gehen wird. Tagungsort ist die Akade-

mie Schloss Ovelgönne an der Eidinghause-

ner Straße 197 in Bad Oeynhausen.

Die beiden Referenten Rainer Spirgatis

(Teil 1 und 2) sowie Jens Hoffmann (Teil 3)

unterweisen die Seminarteilnehmer unter

anderem in Begrifflichkeiten, Neuerungen

in den Regelwerken und die Anwendung

flüssig aufzutragender Abdichtungsmittel

beziehungsweise in die Feinheiten bei der

Baugrubenabdichtung, in Hangsicherung

und führen im Praxisbeispiel das Anheben

einer Betonplatte mittels Baugrundinjek­

tion vor.

Die Anerkennung als Fortbildungsmaß-

nahme bei der Architekten- und Ingenieurs­

kammer NRW ist beantragt.

Vermeintlicher Blindgänger

ist harmloses Altmetall

Bauvorhaben:

Carl-Severing-Berufskolleg,

Bielefeld

Bauherr:

Stadt Bielefeld

Projektleiter:

Dipl.-Ing. GerdWolfgang Wenzel

Bauleiter:

Sascha Hüttl

Beim

Carl-Severing-Berufskolleg

für

Handwerk und Technik an der Heeper

Straße wurden im November 2015 im Zuge

einerLuftbildauswertungdurchdenKampf-

mittelbeseitigungsdienst Westfalen-Lippe

vier Verdachtspunkte für Bomben aus dem

Zweiten Weltkrieg festgestellt. Diese lagen

teilweise außerhalb, teilweise innerhalb

der Gebäude.

Die Verdachtspunkte wurden von einer

Fachfirma mittels geomagnetischen Detek­

tionverfahrens untersucht. Dazu mussten

zahlreiche rund sieben Meter tiefe Bohrun-

gen in einem vorgegebenen Raster vorge-

nommen werden.

„Zur Vorbereitung dieser Untersuchun-

gen waren vielfältige Bauleistungen nötig.

Diese Arbeiten hat die Stadt Bielefeld vertrau-

ensvoll in die Hände unserer Bausanierung

gelegt“, berichtet KÖGEL-Projektleiter Gerd

WolfgangWenzel.

Die Aufgaben waren unter anderem das

Übertragen vonMesspunkten imGelände ins

Kellergeschoss der Gebäude, das Markieren

von Fundamente, Kanälen und Rohrleitun-

gen anhand von Plänen auf die Kellersohlen,

Kernbohrungen in Betonsohlen, der Ausbau

von Kellersohlen und späterer Wiedereinbau

sowie das Entfernen von Büschen und Ge­

hölzen im Freigelände.

„Der genaue Umfang und Zeitpunkt der

durchzuführenden Arbeiten waren von den

Ergebnissen der geomagnetischen Unter-

suchungen abhängig. Das hieß: kurzfristige

Reaktion auf die Angaben der Fachfirma“,

so Gerd Wolfgang Wenzel weiter. Im Keller-

geschoss eines Gebäudes erhärtete sich der

Verdacht auf Blindgänger. Weshalb dort an

verschiedenen Stellen die Betonsohle geöff-

net werden musste. „Später stellte sich her-

aus, dass die Messung lediglich auf während

des Baus vergessene Metallstangen im Un-

tergrund reagiert hatte. Blindgänger wurden

nicht gefunden.“

„Das ‚B‘-Wort durfte anfangs auf dem

Gelände nicht fallen, um Panik zu vermeiden.

Die Arbeiten wurden grundsätzlich in den

Schulferien durchgeführt“ setzt Gerd Wolf-

gang Wenzel hinzu. Nach den Sommerferien

hatte sich die Nachricht jedoch verbreitet,

sodass die Medien regelmäßig darüber

berichteten.

Spezialprodukte für

festenVerbund eingesetzt

Bauvorhaben:

Mitarbeiter-Tiefgarage

Bauherr:

Kreis Minden-Lübbecke

Projektleiter:

Musli Kelmeni

Bauleiter:

Sascha Hüttl

Ausgebrochene Fugen, eingetretenes

Wasser, schadhafter Beton: Kräftig hatte

der Zahn der Zeit an der Zu- und Abfahrts-

rampe der Mitarbeiter-Tiefgarage des

Kreishauses Minden genagt.

Besonders betroffen: die seitlichen erdbe-

rührten Wände. Mit der Beseitigung dieser

Schäden wurde die KÖGEL-Bausanierung

betraut. Die Arbeiten dauerten von Anfang

Oktober bis Mitte Dezember.

Um die Außenbereiche der Wände be-

arbeiten zu können, waren zunächst die

seitlich davor liegenden Grünstreifen frei-

zulegen. Zehn Bäume mussten gefällt und

deren Wurzeln entfernt werden. Hinzukam

Wurzelwerk von 14 weiteren Bäumen, die

bereits Jahre zuvor gefällt worden waren.

Insgesamt wurden rund 170 Quadratmeter

Buschwerk gerodet und abfahren.

„Auf einer Seite war der Einsatz von

Baggern nur eingeschränkt möglich, weil

Beleuchtungskabel im Pflanzstreifen ver-

legt sind“, erläutert KÖGEL-Projektleiter

Musli Kelmeni. „Auch die Betonsanierung

selbst verlangte höchste Umsicht, da die

Rampe nur halbseitig gesperrt werden

konnte. Schließlich musste für die Mitar-

beiter die Zu- und Ausfahrt jederzeit ge-

währleistet sein.“

Die beschichteten Innenseiten der

Rampenwände stellten ebenfalls hohe

Ansprüche an die KÖGEL-Fachleute. Beim

Strahlen mit Wasserhochdruck stellte sich

nämlich heraus, dass die Oberfläche äu-

ßerst inhomogen war. „Teile des Betons

lösten sich neben absolut festsitzenden

Teilen, an denen die alte Beschichtung

haften blieb“, setzt Musli Kelmeni hin-

zu. An diesen Flächen wurde zur Sanie-

rung ein Spezialprodukt eingesetzt, das

sowohl mit rohem Beton, als auch mit

den beschichteten Teilen einen festen

Verbund eingeht.

Nachher

Vorher