KÖGEL
Dialog
Oktober 2016
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KÖGEL
l
Projekte Ingenieurbau
Abwasserentsorgung zukunftssicher gemacht
Bauvorhaben:
Neubau einer Hauptpumpstation
Bauherr:
Gemeinde Kirchlengern
Projektleiter:
Dipl.-Ing. Sebastian Linnenbecker
Bauleiter:
Bogdan Gurowski
Architekt/
Ingenieurbüro Kindsgrab GmbH,
Ing.-Büro:
Leopoldshöhe
Kläranlagen sind komplexe Systeme.
Doch damit sie ihre Aufgabe verrichten
können, muss das Abwasser erst einmal
dorthin gelangen. Die Fachleute aus dem
KÖGEL-Team Ingenieurbau wissen, was
für denWeitertransport alles nötig ist.
Das Team um Projektleiter Sebastian Lin-
nenbecker errichtet seit März den schlüs-
selfertigen Neubau der Hauptpumpstation
in Kirchlengern. Der Auftrag umfasst auch
die Anpassung beziehungsweise Erneue-
rung der bestehenden Außenanlagen. „Die
alte Station war nicht mehr leistungsfähig
genug. Schließlich muss das gesamte Ab-
wasser von Südlengern und Kirchlengern
zur Kläranlage Löhne gefördert werden“,
erläutert er.
Die neue Station fördert bis zu 130 Liter
pro Sekunde. Das sind rund 1100 Kubik
meter am Tag. Die Druckrohrleitung nach
Löhne ist mehr als fünf Kilometer lang.
Die KÖGEL-Experten kümmern sich eben-
falls um die komplette technische Ausrüs-
tung der Pumpstation und die Elektrotech-
nik. „Für die E-Technik bauen wir ein neues
Stationsgebäude, für die Ausrüstung zu-
dem einen neuen MID-Schacht. Beides wird
als Fertigteil zur Baustelle geliefert. Das
bedeutet aufgrund der Größe der Bauwerke
einenhohen logistischenAufwand“, ergänzt
Sebastian Linnenbecker.
Im weiteren Verlauf der Arbeiten wird die
neue Hauptpumpstation samt der Schäch-
te und Rohrleitungen an die vorhandene
Druckrohrleitung angeschlossen. Da sie
die Hauptentsorgungsader der Gemein-
de Kirchlengern und Umgebung bildet, ist
hier ebenso rasches wie exaktes Vorgehen
unerlässlich. „Die neue Leitung müssen wir
aufwendig innerhalb kürzester Zeit an zwei
Bereichen gleichzeitig anbinden“, hebt
Sebastian Linnenbecker hervor. Dafür steht
nur ein schmales Zeitfenster von maximal
vier Stunden zur Verfügung, schließlich
sollen die Bürger Kirchlengerns von der
Maßnahme so wenig wie möglich mitbe-
kommen. Aus diesem Grunde bleiben die
bestehende Druckrohrleitung und die alte
Pumpstation während der Baumaßnah-
me weiterhin in Betrieb und werden von
den KÖGEL-Fachleuten entsprechend ge-
schützt.
Naturnahe Abwasser-
behandlung mit Hightech
und Know-how
Bauvorhaben:
Retentionsbodenfilter,
Kanalbauarbeiten und Schächte
Bauherr:
Stadt Harsewinkel
Projektleiter:
Dipl.-Ing. Ralph Begemann
Bauleiter:
Wladimir Friesen
Architekt/
PFI Planungsgemeinschaft GbR,
Ing.-Büro:
Hannover
Wasser zu verschmutzen, ist einfach.
Es wieder zu reinigen, ist aufwendig. Die
Fachleute von KÖGEL wissen, wie man
Kläranlagen baut – konventionelle und
solche nach natürlichem Prinzip für die
ökologische und nachhaltige Nieder-
schlagswasserbehandlung. Stichwort Re-
tentionsbodenfilter.
Das Prinzip ist naturnah und leistungs-
fähig. Retentionsbodenfilter – kurz RBF
– dienen der Behandlung von Nieder-
schlagsabflüssen aus Misch- und Trenn-
systemen sowie von Straßenabflüssen.
Sie eignen sich zur physikalisch-biolo-
gischen Behandlung von gelösten und
partikulär gebundenen Stoffen.
Die RBF-Technik wird seit Ende der 80er
Jahre nutzbringend eingesetzt und seit-
her immer weiter verfeinert. „Wir haben
uns im Laufe der Zeit zu einem Spezia-
listen für diese besonderen Abwasserbe-
handlungsanlagen entwickelt“, erläutert
KÖGEL-Projektleiter Ralph Begemann.
„Das belegen zahlreiche Referenzen. Mit
Partnern für die Lieferung der speziellen
Materialien und Bepflanzungen arbeiten
wir seit vielen Jahren erfolgreich zusam-
men.“
Von dieser KÖGEL-Expertise profitiert
auch die Stadt Harsewinkel im Kreis Gü-
tersloh. Seit Mai entsteht hier neben der
Kläranlage ein RBF mit unterschiedlichen
Stahlbetonbauwerken
und
Kanälen.
Das KÖGEL-Team kümmert sich in zwei
Gewerken um Folie, Filtermaterial und
Anpflanzung sowie um Kanalbau und
Schächte.
„Wichtig ist die richtige Auswahl und
der Einbau des technischen Filtermate-
rials. Hier wägen nach den örtlichen Ge-
gebenheiten und Anforderungen immer
genau ab und setzen unsere modernste
Technik und Spezialgeräte ein“, ergänzt
Ralph Begemann. Sande, Kiese, Steine,
Pflanzen und sogenannte Biofilme wir-
ken hier unter bestimmten Bedingungen
zusammen. Da muss eben alles passen.
Bauliche Sanierung
in straffem Zeitplan
Bauvorhaben:
Bauliche Sanierung
Regenüberlaufbecken
Kläranlage Ziegelstraße
Bauherr:
Stadt Bad Salzuflen
Projektleiter:
Dipl.-Ing. Ralph Begemann
Bauleiter:
Peter Günter
Architekt/
DAHLEM Beratende Ingenieure
Ing.-Büro:
GmbH & Co. Wasserwirtschaft KG,
Essen
Das alte Regenüberlaufbecken auf der
Kläranlage Ziegelstraße in Bad Salzuflen
musste bereits mit Notabstützungen ver-
sehen werden, da die Standsicherheit
des Bauwerkes nicht mehr gegeben war.
Aufgrund der Stützen und der bereits ein-
getretenen Bauwerksdeformationen war
ein Betrieb der Räumeranlage zur Becken-
reinigung nicht mehr möglich. Lösungen
mussten her, um das Becken möglichst
schnell wieder ordnungsgemäß betreiben
zu können. Hier kamen die KÖGEL-Exper-
ten ins Spiel.
Auf 60 Metern Länge und auf einer Höhe
von vier Metern musste eine Außenwand
des Beckens freigelegt, abgebrochen und
an gleicher Stelle wieder neu errichtet wer-
den. Hierzu musste das Becken zunächst
außer Betrieb genommen und das Wasser
entsprechend umgeleitet werden. Spezielle
Anschlussbewehrungen wurden in den Be-
stand geklebt, um eine sichere Verbindung
zwischen den alten und neuen Bauteilen zu
gewährleisten. Für solche Arbeiten hat das
KÖGEL-Teamdie erforderlichen Zulassungen.
„Für die Sanierung der vorhandenen
Dehnungsfugen, die Wiederherstellung der
Wandkronenabdeckungen sowie für die
weiteren geplanten Abdichtungsarbeiten
haben wir eng mit unseren Kollegen der
KÖGEL-Bausanierung
zusammengearbei-
tet“, erläutert KÖGEL-Projektleiter Ralph
Begemann. Er nutzte die Zeit zwischen Auf-
tragserteilung und Baubeginn, um einen
straffen Bauablaufplan zu erarbeiten. Die
Gerätedisposition und die Schalungstaktun-
gen wurden exakt vorgeplant.
„Diese Planungen wurden dann so auf der
Baustelle umsetzt. Damit konntenwir unsere
Leistungen in kürzester Zeit und rund sechs
Wochen vor dem vertraglichen Endtermin
fertigstellen“, berichtet Begemann mit Stolz
weiter.
„Wir fangen unsere Projekte lieber etwas
später an, sind dafür aber dann gut vor-
bereitet und können die Arbeiten vor Ort
schnell, effektiv und damit wirtschaftlich
umsetzen. Der Vorteil für den Auftraggeber
liegt auf der Hand: Die Einschränkungen
für ihn, die mit den Bauaktivitäten einher-
gehen, beschränken sich auf ein möglichst
kleines Zeitfenster“, ergänzt Bereichsleiter
Haymo Sosnowski.
Maßnahme für die Zukunft: Karl-Heinz Saße (v. l.), Sebastian Linnenbecker (Projektleiter), Matthias Kindsgrab (Diplom-Ingenieur),
Matthias Hohmeyer (Technische Abwasserbeseitigung), Bürgermeister Rüdiger Meier und Bogdan Gurowski (Polier).
Foto: NW